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CSU-Verbot jetzt: fordert Demo in Erlangen

01.10.2017

CSU-Verbot jetzt! Das forderten am 24. September 2017 etwa 100 Demonstranten auf ihrem Weg durch die Erlanger Innenstadt. Zugleich hießen sie Joachim Herrmann in der Hölle willkommen: Joachim Herrmann - Welcome to hell. Joachim Herrmann ist bayerischer Innenminister, war CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2017 und wohnt in Erlangen.

Das Komitee zur Durchführung des CSU-Verbots

Veranstalter der Demo war ein Komitee zur Durchführung des CSU-Verbots. Klingt eigentlich ganz gut, und bei mir kam schon klammheimliche Freude auf: Sollte jetzt die CSU, die so gerne versucht, andere Parteien zu verbieten, selbst verboten werden?

Insbesondere der CSU-Politiker Joachim Herrmann war treibende Kraft bei beiden gescheiterten Versuchen, die NPD verbieten zu lassen. Auch bei der rechtswidrigen Bespitzelung des bayerischen AfD-Landesvorsitzenden Petr Bystron war Herrmann als bayerischer Innenminister beteiligt. Müßig zu erwähnen, daß Herrmann glühender Verfechter der Vorratsdatenspeicherung ist, die schon zum zweiten Mal vom Verfassungsgericht beanstandet wurde und deshalb nicht in Kraft treten konnte.

Wer aber verbirgt sich hinter dem Komitee zur Durchführung des CSU-Verbots? Nein, nicht die AfD. Sondern die Prolos Nürnberg, die sich auf Ihrer Website als KommunistInnen bezeichnen. Mit dem Kunstwort KommunistInnen wollen sie vermutlich ausdrücken, daß bei ihnen Kommunisten beiderlei Geschlechts vertreten sind.

Die Demo der Prolos: keine Gewalt, nur Satire

Da die Prolos der autonomen Szene zugerechnet werden, befürchteten einige Geschäftsleute in der Erlanger Innenstadt schon das Schlimmste: Randale und Verwüstungen wie beim G20-Treffen in Hamburg. Auch SPD-Oberbürgermeister Florian Janik geriet wegen mangelnder Vorab-Informationen der Öffentlichkeit in die Kritik. Die Leserbriefspalten der Erlanger Nachrichten sind jetzt immer noch voll mit dem Thema, und auch auf der jüngsten Stadtratssitzung wurde darüber diskutiert.

Die Demonstration des Komitees zur Durchführung des CSU-Verbots verlief aber friedlich. Vorneweg wurde ein großes Transparent getragen mit den Schlagzeilen Joachim Herrmann - Welcome to hell und (ganz groß) CSU-Verbot jetzt. Außerdem wurden weitere Plakate mitgeführt, die sonstige CSU-Größen auf's Korn nahmen. Eine Bilderstrecke zur Demo finden Sie auf nordbayern.de.

Eine dicke Negerin (oder politisch korrekt: eine dicke dunkelhäutige Frau mit vermutlich afrikanischen Vorfahren) trug ein Schild mit dem Text Bin ich auch ein wunderbarer Neger? Damit bezog sie sich auf eine Äußerung des CSU-Politikers Joachim Herrmann, der vor einiger Zeit den Schlagerbarden Roberto Blanco (Ein bißchen Spaß muß sein) als wunderbaren Neger bezeichnet hatte. Dazu sollte man wissen, daß Roberto Blanco in seinem Heimatland Baden als Anhänger der Schwarzen gilt ;-)

Herrmann: nicht in der Hölle, aber im Ungewissen

Und wie geht's jetzt weiter mit Joachim Herrmann, dem treuen Paladin des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer? In der Hölle schmort er noch nicht, aber im Ungewissen über seine politische Zukunft: Würde er in Berlin Bundesinnenminister, wäre er nur noch Schmalspur-Politiker, weil selbst ohne Bundestags-Mandat. Auf der CSU-Landesliste stand er zwar auf Platz 1, doch über die Landesliste rückte kein einziger CSU-Mann in den Bundestag ein. Und als Wahlkreis-Direktkandidat kandidierte Herrmann gar nicht. Notfalls könnte er als Landtagsabgeordneter und bayerischer Innenminister in München bleiben, jedenfalls bis zur Landtagswahl 2018.

veröffentlicht in kat_Franken, kat_Politik

 
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